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Content Strategie entwickeln: In 14 Schritten zur eigenen Content Marketing Strategie
Maurice – August 18, 2023 – 10 min read
Eine Content Strategie konzentriert sich darauf, ein System zu schaffen, das es deinem Unternehmen erlaubt, konsistent wertvolle und relevante Inhalte zu erstellen und diese zu verbreiten. Alles mit dem Ziel, eine vorher klar definierte Zielgruppe zu gewinnen und langfristig zu binden.
Und sind wir ehrlich, keine andere Marketing Taktik kann dieses Ziel so nachhaltig erreichen. Deshalb sprechen wir in unserem umfassenden Leitfaden darüber, wieso eine Content Strategie so wichtig ist und wie du in 14 Schritten deine ganzheitliche Content Marketing Strategie formulieren kannst.
Was ist eine Content Strategie?
Eine Content Strategie oder Content Marketing Strategie ist die Grundlage für jede erfolgreiche Content Marketing Kampagne. Sie legt fest, welche Art von Content erstellt werden sollte, wen der Content ansprechen soll und welche Ziele mit den einzelnen Beiträgen verfolgt werden.
Aber warum ist es so wichtig, dass jedes Unternehmen eine gute Content Strategie hat?
Warum dein Unternehmen eine Content Marketing Strategie braucht
Die Erstellung einer Content Marketing Strategie ist für jedes Unternehmen, das Content zur Erreichung seiner Marketing- und Geschäftsziele nutzen möchte, von entscheidender Bedeutung. Zudem ist es eine notwendige Ergänzung für jede Social Media Marketing Strategie.
Doch warum sollten Unternehmen überhaupt Content nutzen, um ihre Ziele zu erreichen?
Nun, selbst den letzten Zweifler sollten diese 3 Gründe überzeugen:
- 70% der Menschen informieren sich lieber über Blogs als über traditionelle Werbung (auch B2B Unternehmen)
- Content Marketing generiert über 3x so viele Leads wie Outbound Marketing und kostet 62% weniger
- 68% der Online Erfahrungen beginnen mit einer Suchmaschine
Allein diese Zahlen sollten überzeugend genug sein.
Die 5 Ziele einer Content Strategie
Content Marketing kann viele Ziele haben, aber hier sind die fünf Hauptziele, die eine Content Strategie in ihrem Kern verfolgt
- Leads und Verkäufe generieren.
- Vertrauen und Beziehungen zu Kunden aufbauen.
- Den Bekanntheitsgrad der Marke erhöhen.
- Die Marke als Vordenker positionieren.
- Loyalität und Kundenbindung schaffen.
Um diese Ziele erreichen zu können, benötigt es aber eine Content Strategie, die sich ganzheitlich mit allen Aspekten auseinandersetzt und eine solche kann in 14 Schritten entwickelt werden.
In 14 Schritten eine Content Strategie entwickeln
Viele Unternehmen gehen in ihren Content Marketingbemühungen nicht strukturiert und strategisch vor. Sie verfassen wahllos Blogbeiträge, wann immer sie etwas Zeit haben oder schustern in letzter Minute ein E-Book zusammen, um neue Kunden zu gewinnen. Leider ist aber eines klar:
Dieser unregelmäßige Ansatz funktioniert nicht.
Um effektiv zu sein, muss Content Marketing von langer Hand geplant und dann Schritt für Schritt umgesetzt werden. Deshalb haben wir uns auch bemüht, ein System zu entwickeln, dass es dir erlaubt, in 14 Schritten ein erfolgreiches Content Marketing strategisch auszuarbeiten.
So kannst du in 14 Schritten eine wirkungsvolle Content Strategie ausarbeiten:
- Schritt 1: Die Content Marketing Ziele festlegen
- Schritt 2: Positionierung, Zielgruppe und Planung
- Schritt 3: Den passenden Content Mix bestimmen
- Schritt 4: Erstellung eines Content Plans
- Schritt 5: Einen Content Styleguide entwickeln
- Schritt 6: Einen Content Workflow konzipieren
- Schritt 7: Ein System für die eigene Ideenfindung schaffen
- Schritt 8: Content recherchieren und konzipieren
- Schritt 9: Die Erstellung des Contents (Das Schreiben)
- Schritt 10: Das Editieren des Contents
- Schritt 11: Die Distribution des Contents
- Schritt 12: Eine Content Focused Welcome Series zusammenstellen
- Schritt 13: Die Ergebnisse analysieren
- Schritt 14: Die Strategie regelmäßig anpassen
Und jetzt lass uns etwas genauer über jeden einzelnen Schritt sprechen:
Schritt 1: Die Content Marketing Ziele festlegen
Bevor du mit dem Verfassen von Blogbeiträgen, Infografiken und eBooks beginnen kannst, musst du wissen, worauf du hinarbeiten willst. Hierbei sollten die Ziele des Content Marketings immer mit deinen allgemeinen Unternehmenszielen übereinstimmen. Hierzu solltest du dir die folgenden Fragen stellen:
- Warum willst du eine Content Strategie entwickeln?
- Was sind die allgemeinen Ziele im Content Marketing für dein Unternehmen?
- Wie stimmen die Content Marketing Bemühungen mit den übergeordneten Unternehmenszielen überein?
Wenn du zum Beispiel den Bekanntheitsgrad deiner Marke steigern willst, könnte sich deine Content Strategie darauf konzentrieren, hochwertige Blog Inhalte zu erstellen und zu verbreiten, die deine Kunden über dein Produkt oder deine Dienstleistung informieren.
Wie bei jeder erfolgreichen Marketingstrategie musst du jedoch klar definierte Ziele haben, bevor du überhaupt an irgendetwas anderes denken kannst. Nachdem du also die oben gestellten allgemeinen Fragen beantwortet hast, geht es darum, spezifische Ziele für deine Content Strategie festzulegen.
Ziele sollten im Idealfall SMART sein, also:
- Spezifisch: Ziele sollten generell so klar und spezifisch wie möglich formuliert werden. Denn dann fällt es einfacher, die Zielerreichung zu bewerten und die Ziele an den Rest deines Unternehmens zu kommunizieren.
- Messbar: Nur wenn du genau weißt, wann du ein Ziel technisch gesehen erreicht hast, kannst du den Weg deines Unternehmens dorthin bewerten. Wenn deine Ziele hingegen nicht messbar sind oder nicht gemessen werden, hast du nie ein Gefühl dafür, welcher Weg der effizientere ist.
- Attraktiv: Jeder mag Ziele, die in die Geschichte eingehen. Wenn man aber zum hundertsten Mal ein Ziel nicht erreicht, kann dies schlecht für die Moral sein. Deshalb sollte man sich immer ambitionierte, aber attraktive und erreichbare Ziele setzen.
- Relevant: Wir alle beeindrucken gerne unseren Chef, unsere Investoren oder die Vorgesetzten anderer Teams. Dennoch bringt es unsere Organisation nicht weiter, wenn wir völlig unsinnige Ziele erreichen. Nicht jedes erreichte Ziel ist auch wert, erreicht zu werden. Deshalb solltest du auch immer sicherstellen, dass jedes gesetzte Ziel auch relevant für deine Organisation ist.
- Terminiert: Viele Ziele werden irgendwann erreicht werden. Aber sind sie dann noch relevant? Damit du diese Frage nicht beantworten musst, solltest du jedem Ziel einen zeitlichen Rahmen geben, denn nur dann kannst du überprüfen, ob dein Unternehmen wirklich erfolgreich war.
Nur SMARTe Ziele können den eigentlichen Zweck deiner Content Marketing Kampagne erfüllen:
Den Umsatz deines Unternehmens steigern.
Um dies erreichen zu können, solltest du unter Berücksichtigung der SMART-Regeln deine geeigneten Leistungskennzahlen (KPIs) festlegen, an denen du den Erfolg deiner Maßnahmen misst.
Einige gängige Content Marketing KPIs sind:
- Die Anzahl der Website Sitzungen: Die Gesamtzahl der Besuche auf deiner Website.
- Absprungrate (Bounce Rate): Der prozentuale Anteil der Besucher deiner Website, die kurz nach dem Aufrufen einer Seite die Seite verlassen, anstatt weitere Seiten aufzurufen.
- Verweildauer auf der Seite: Die Zeit, die Besucher auf jeder Seite deiner Website verbringen.
- Email Open Rate: Der prozentuale Anteil der Menschen, die die E-Mails öffnen, die du verschickst.
- Marketingqualifizierte Leads (MQLs): Die Kontakte, die aufgrund verschiedener Kriterien am ehesten für eine Konversion bereit sind.
- Konversionsrate: Wie viele Nutzer haben eine gewünschte Handlung durchgeführt (z.B. ein Template heruntergeladen).
- SERP Rankings: Auf welcher Positionierung erscheint dein Content in den Suchergebnissen?
- ROI: Die Gesamtrendite deiner Content Marketing Bemühungen.
Nachdem ihr eure KPIs festgelegt habt, geht es noch darum, diese zu tracken. Dies gelingt am leichtesten mit einer Softwarelösung wie Google Analytics.
Schritt 2: Positionierung, Zielgruppe und Planung
Nachdem du deine Ziele festgelegt hast, kommt der in meinen Augen wichtigste Teil jeder Content Strategie: Die Planung.
Denn schon Abraham Lincoln prägte das folgende Sprichwort: „Wenn ich acht Stunden Zeit hätte, um einen Baum zu fällen, würde ich sieben Stunden dafür aufwenden, meine Axt zu schärfen.“
Eine Sache verstand also schon der 16. Präsident der USA:
Jede Stunde, die auf eine strukturierte Vorbereitung und Planung verwendet wird, spart im späteren Verlauf sieben Stunden, die mit unnötigen Dingen verbracht werden.
Doch was sind die wichtigsten Aspekte der Planung einer Social Media Strategie? Drei Dinge:
- Die Positionierung deiner Marke
- Deine Zielgruppe
- Deine Konkurrenten
Und hierin bestätigt uns der große chinesische Feldherr Sun Tzu, der folgendes sagte: „Wenn du dich und den Feind kennst, brauchst du den Ausgang von hundert Schlachten nicht zu fürchten. Wenn du nur dich selbst kennst, doch nicht den Feind, wirst du für jeden Sieg, den du erringst, eine Niederlage erleiden. Wenn du weder den Feind noch dich selbst kennst, wirst du in jeder Schlacht unterliegen.“
Sich selbst zu kennen, bedeutet die eigenen Stärken und Schwächen zu kennen, es bedeutet zu wissen, wie man sich im Markt positionieren muss und dies setzt folgendes voraus:
- Du musst deinen USP kennen
- Du musst dein Produkt kennen
- Du musst den Markt kennen
Doch es genügt nicht, dies alles zu wissen, denn all dies hilft dir nur, wenn du auch deine Zielgruppe kennst. Du musst wissen, wer sie sind, wie sie angesprochen werden wollen, wie deren Ängste aussehen und wie du ihnen mit deinen Produkten und vor allem mit der Präsentation deiner Produkte helfen kannst.
In einer Schlacht mag es nur zwei Parteien geben, im Content Marketing spielen aber drei Parteien eine entscheidende Rolle: Dein Unternehmen, deine Zielgruppe und deine Konkurrenten. Weil all diese Parteien, deren Besonderheiten, Stärken und Schwächen darüber entscheiden, wie dein Content Marketing letzten Endes aussieht.
Weißt du nämlich nicht, was deine Konkurrenten machen, bist du dazu verdammt deren Fehler zu wiederholen. Weißt du nicht genug über deine eigenen Produkte, wirst du niemals Vertrauen aufbauen können und kennst du deine eigene Zielgruppe nicht, wirst du niemals Inhalte erstellen können, die diese anspricht.
Um die drei Parteien besser kennenzulernen, kannst du dir die folgenden Fragen stellen:
- Wer ist unsere Zielgruppe?
- Wer ist unser idealer Kunde?
- Was sind dessen Probleme?
- Welche Art von Informationen will oder braucht er?
- Welche Art von Content wird unsere Zielgruppe ansprechen?
- Was machen unsere Konkurrenten?
- Welchen Content haben wir bereits?
- Wie können wir vorhandenen Content umfunktionieren?
- Wie oft werden wir neuen Content veröffentlichen?
- Wer wird unseren Content erstellen?
- Wie werden wir unseren Content bewerben?
All diese Antworten musst du recherchieren und wie dir dies am einfachsten gelingt, erfährst du in unserem Artikel zu einer perfekt durchgeführten Marktanalyse in 10 Schritten.
Schritt 3: Den passenden Content Mix bestimmen
Jetzt, wo du deine Ziele und deine Zielgruppe genau kennst, ist es an der Zeit, dir Gedanken über die Content Art zu machen, mit der du deiner Zielgruppe am leichtesten erreichst. Dazu musst du wissen, welche Content Formate bei deiner Zielgruppe am beliebtesten sind und welche dir am ehesten helfen, deine Geschäftsziele zu erreichen.
Doch welche Formate gibt es eigentlich?
- Blogbeiträge
- Infografiken
- Fallstudien
- Ebooks
- Whitepapers
- Berichte
- Checklisten
- Spickzettel
- Anleitungen
- Schablonen
- Toolkits
- Video
- Podcasts
- Webinare
Wir bei Growth Marketing Map kategorisieren die Content Arten, die wir nutzen, anhand einer Matrix, die uns viel mehr über das passende Content Format sagen kann. Sie zeigt auf, welche Content Formate deine Zielgruppe überhaupt ansprechen und teilt diese entsprechend ihrer Komplexität den verschiedenen Phasen des Growth Marketing Funnels zu.
Doch wann sollte welches Format genutzt werden?
Viele Marketer nutzen gerne einen klassischen Awareness Funnel, um ihre Content Formate zu kategorisieren. Diesen halte ich aber für etwas veraltet, weil als Beispiel Blog Beiträge ebenso gute Retention Werkzeuge sein können, wie irgendein Tutorial.
Wir bei Growth Marketing Map kategorisieren die Content Arten, die wir nutzen, anhand einer Matrix, die uns viel mehr über das passende Content Format sagen kann:
Will man als Beispiel Content für ein Produkt im High Ticket B2B Bereich, also im Hochpreissegment erstellen, muss man sich darüber im Klaren sein, dass emotionale Content Formate nicht immer die beste Wahl sind.
Dies liegt einfach daran, dass wir im privaten Kontext und im geschäftlichen Kontext anders entscheiden und andere Entscheidungen treffen. Privat mögen uns Rezensionen von Menschen, die wir respektieren, stark überzeugen, im geschäftlichen Kontext treffen wir aber Entscheidungen viel rationaler. Hier wollen wir eine Preisliste sehen, unseren ROI berechnen und zusätzlich noch eine Case Study studieren.
Die richtige Content Arten zu wählen, ist eine Kunst und deshalb empfehle ich Anfängern vier Dinge:
- Analysiert, was bei euren Konkurrenten funktioniert
- Lasst euch von unserer Matrix inspirieren
- Kennt eure Zielgruppe und fragt sie, wenn möglich
- Testet, testet und testet
Schritt 4: Erstellung eines Content Plans
Nachdem du dir nun im Klaren bist, wie deine Ziele aussehen, wie dein Unternehmen sich positioniert, wer eure Zielgruppe ist, wer eure Konkurrenten sind und welchen Content Mix ihr bevorzugt, ist es an der Zeit, in die konkretere Content-Erstellung überzugehen. Hierzu bietet sich ein Content Plan an.
Dieser hilft nämlich dabei, den Überblick zu behalten und stellt außerdem sicher, dass dein Unternehmen regelmäßig neue Inhalte veröffentlicht. Denn neben einer gewissen Geschwindigkeit ist Durchhaltevermögen entscheidend für jede Art von Content Marketing.
Wenn du einen Content Plan erstellst, solltest du folgende Dinge beachten:
- Saisonalität
- Werbeaktionen
- Veranstaltungen
- Feiertage
- Nachrichtenzyklen
- Branchentrends
Ebenfalls musst du dir aber um diese Dinge vereinzelt Gedanken machen:
- Eine Liste mit möglichen Themen für jedes Content Piece
- Das Format der einzelnen Inhalte (z. B. Blogpost, Infografik, eBook)
- Das Zielpublikum für jeden Inhalt
- Das Veröffentlichungsdatum für jeden Inhalt
- Weitere relevante Informationen (z. B. Keywords, interne Links etc.)
Generell solltest du dir folgende Fragen stellen, wenn du deinen ersten Content Plan erstellst:
- In welcher Regelmäßigkeit können wir Content erstellen und veröffentlichen
- Welche Formate sollten wann unserer Zielgruppe zur Verfügung gestellt werden
- Welche Ziele wollen wir zuerst erreichen (Markenbekanntheit, Maximierung Conversion Rate)?
Letztlich geht es darum einen Plan zu haben, der euch sagt, wann, wo und wie ihr euren Content erstellt, veröffentlicht und bewerbt. Was die Ziele der einzelnen Content Pieces sind und wen diese ansprechen sollen.
Denkt aber ebenfalls immer daran, dass ein Content Plan euch unterstützen, nicht aber einengen soll, er soll eine Stütze und keine Krücke sein. Deshalb müsst ihr flexibel genug, aber nicht zu flexibel mit ihm umgehen. Haltet euch die meiste Zeit an den Plan, habt aber niemals zu viel Angst, etwas zu verändern.
Schritt 5: Einen Content Styleguide entwickeln
Jetzt ist es an der Zeit, mit der Erstellung von Inhalten zu beginnen. Bevor ihr aber mit dem Schreiben von Inhalten anfangt, solltet ihr euch die Zeit für ein letztes magisches Werkzeug nehmen: Euren Content Styleguide.
Und vertraut mir in diesem Punkt. Nichts erlaubt euch, im späteren Verlauf besser euer Content Marketing zu skalieren und euer Team zu erweitern.
Dennoch gibt es ein paar Dinge, die ihr im Zuge der Erstellung eines Content Styleguides beachten müsst. Die folgenden Aspekte sollten deshalb in diesem Guide vorhanden sein:
- Tonfall und Sprache
- Schreibstandards
- Regeln für Grammatik und Gebrauch
- Inhaltsformate
- Inhaltsvorlagen
Speziell vom Bereich der Vorlagen bin ich ein großer Freund. Denn diese erlauben euch, Writer schneller zu onboarden und diese in euren Content Prozess mit aufzunehmen, außerdem könnt ihr durch die Nutzung von Vorlagen und Templates eine gewisse Qualität sicherstellen.
Der beste Guide ist aber nichts wert ohne einen funktionierenden Prozess, der diesen auch umsetzen kann.
Schritt 6: Einen Content Workflow konzipieren
Jetzt, wo du einen Styleguide hast, ist es an der Zeit, in die zweite große Phase deiner Content Strategie einzutauchen. Ab jetzt geht es um die Erstellung von Inhalten. Und damit dies einfach funktioniert, solltest du zunächst einen Prozess entwickeln, der es dir erlaubt, regelmäßig hochwertigen Content zu erstellen.
Ein solcher Prozess sollte Folgendes beinhalten:
- Ideenfindung für deinen Content
- Die Recherche und Konzeption deines Contents
- Die Erstellung des Contents
- Die Editierung des Contents
- Die Distribution des Contents
Denn wenn du einen solchen Prozess hast, gehen dir niemals die Ideen aus, du weißt über was geschrieben werden soll, wie darüber geschrieben werden soll, welche Keywords im Fokus stehen, wie der Content erstellt, editiert und letztlich veröffentlicht sowie distribuiert werden soll.
Wenn dieser Prozess komplett ist, funktioniert und auf den Erkenntnissen von Schritt 1-5 aufbaut, steht der Erstellung von erstklassigem Content, den deine Zielgruppe liebt, nichts mehr im Wege.
Fangen wir also an, diesen Content Workflow zu entwickeln.
Schritt 7: Ein System für die eigene Ideenfindung schaffen
Sobald du einen Content Workflow eingerichtet hast, geht’s ans Eingemachte. Bevor du aber mit dem eigentlichen Schreiben beginnst, solltest du dir ein System für die Ideenfindung überlegen. So kannst du sicherstellen, dass du immer neuen, relevanten Content erstellst.
Einige Methoden zur Ideenfindung sind:
- Führen einer laufenden Liste mit Ideen
- Brainstorming mit Kollegen
- Verwendung eines Tools zur Kuratierung von Inhalten
- Soziale Medien durchforsten
- Intensives Keyword Research
- Ahrefs Content Explorer
- Inhalte von Mitbewerbern prüfen
- Lesen von Branchennachrichten
- Google search suggestions
- Branchennewsletter
- Reddit Trends
- Google Trends beobachten
- Durchsuche Case Studies nach Pain Points
- Kunden um Feedback bitten
- Benutze unsere Liste geeigneter Vorlagen und Ideen
- Benutze unserer Liste populärer Headlines
Im Zuge der Ideenfindung sollte aber immer auch auf die richtige Aufteilung der Ideen und somit des Contents geachtet werden. Bei Growth Marketing Map empfehlen wir unseren Kunden eine 70-20-10 Aufteilung, welche sich wie folgt darlegt:
- 70 % Fundamentales: Als Fundamentales bezeichnen wir gerne alles, was eure SEO Strategie unterstützt und eure Kunden weiter durch den Funnel drückt. Euer Brot und Butter, wenn ihr so wollt.
- 20 % Trends: Unter Trends verstehen wir all die Themen, die in eurer Branche gerade heiß sind. Solche Themen bieten sich für einen Lead Magneten an, der dann im späteren Verlauf durch Ads an eure Zielgruppe geliefert wird.
- 10 % Virales: Virales und Trends liegen eng beieinander, sind aber nicht identisch. Unter viralen Dingen verstehen wir alles, was Traffic bringt und Markenbekanntheit schafft, nicht aber direkt konvertiert. Es geht also um kontroverse Themen, die euch in die Köpfe eurer potenziellen Kunden bringen, aber kein direktes Kaufargument mitliefern.
Wenn ihr diese Aufteilung beachtet, solltet ihr keine Probleme haben, innerhalb weniger Wochen mehr als 200 Ideen und Themen zusammenzutragen, über die ihr die verschiedensten Content Pieces anfertigen könnt.
Schritt 8: Content recherchieren und konzipieren
Erneut halten wir es mit Lincoln und schärfen die Axt sieben Stunden, um eine Stunde hacken zu können. Auch wenn es um die Content-Erstellung selbst geht, sind Planung, Vorbereitung und Konzeption alles.
Deshalb solltet ihr euch auch im Vorhinein über die folgenden Dinge Gedanken machen:
- Wen soll der Content ansprechen?
- Welches Ziel verfolgt der Content
- Welche Keywords werden getargetet?
- Welcher CTA soll darin vorhanden sein?
- Welche Struktur soll das Content Piece haben?
- Welche Konkurrenten gibt es für diesen Content?
- Wo gibt es Informationen zu diesen Themen?
- Welche Fragen soll der Content beantworten?
- Welche Probleme soll der Content lösen?
- Welche Aussage soll der Content machen?
Aus all diesen Fragen solltet ihr dann ein Briefing erstellen, welches es euren Writern ermöglicht, unfassbar guten Content zu schreiben. Je mehr Informationen ihr diesem Briefing hinzufügt, desto leichter wird es diesen fallen, euren Wünschen zu entsprechen.
Hier könnt ihr unser Briefing Template herunterladen, um euch einen besseren Überblick zu verschaffen.
Schritt 9: Die Erstellung des Contents (Das Schreiben)
Mit einer guten Idee, einem funktionierenden Style Guide und einem erstklassigen Briefing ist das Schreiben des Contents wirklich nicht mehr so schwer.
Wie beginnt man also das eigentliche Schreiben?
Bevor man anfängt, sollte eine Gliederung erstellt werden. So wird sichergestellt, dass der Text gut organisiert ist und auf den Punkt kommt. Nutze hierzu die Informationen aus deinem Briefing und beschäftige dich etwas mit dem Content deiner Konkurrenten.
Deine Gliederung sollte Folgendes enthalten:
- Eine einprägsame Überschrift
- Eine Einleitung
- Eine Liste der wichtigsten Punkte
- Unterstützende Details für jeden Hauptpunkt
- Ein Fazit
- Einen CTA
Und nachdem du deine Gliederung fertiggestellt hast, weißt du über was du schreiben willst, an wen dein Text gerichtet sein soll, was der Search Intent ist und welches Ziel du damit erreichen willst. So schreibt sich das Content Piece wie von allein.
Kurz gesagt musst du eigentlich nur noch den leeren Platz unter jeder Überschrift mit etwas Text füllen und wirst im Zuge dessen schnell merken, wie dein Artikel Gestalt annimmt.
Schreiben ist eine Kunst, darüber debattiere ich auch nicht! Das Erstellen von Content kann aber zu einer Wissenschaft gemacht werden, zu einem replizierbaren Prozess, der immer wieder aufs Neue funktionierende und verlässliche Ergebnisse liefert.
Wenn ihr dennoch erfahren wollt, wie man am besten einen SEO Artikel schreibt, haben wir hier einen Artikel für euch.
Exkurs Content Repurposing
Durch die Wiederverwendung oder das Repurposen von Content kann dieser sein volles Potenzial entfalten. Nämlich nur dann, wenn du deinen Content regelmäßig wiederverwendest, kannst du Ideen in all ihren Facetten präsentieren und gelegentlich weißt du im Vorhinein nicht, welches Content Format oder welche Präsentation am besten bei deiner Zielgruppe ankommt.
Es gibt aber eine goldene Regel beim Repurposen von jeglichen Inhalten: Copy and Paste funktioniert nicht. Du musst deine Inhalte recyceln.
Aber wie verwendet man nun Inhalte am klügsten wieder?
Indem man passende Formate in anderen Formaten wiederverwendet. Die folgenden Methoden bieten sich hierfür an:
- Kreiere einen Blog Post aus einem umfangreichen Whitepaper oder einem Bericht
- Verwandele einen Blog Artikel in einen LinkedIn Post
- Verwandele einen Blog Artikel in einen Twitter Thread
- Erstelle Infografiken aus Blog Beiträgen
- Verwandele deine Blog Beiträge in einen Podcast
- Verwandele mehrere ähnliche Blog Beiträge in ein EBook
- Verwandele Blog Posts in PDFs
- Mach aus deinen Blog Beiträgen einen Content Focused Welcome Series
Wenn ihr dennoch erfahren wollt, wie man am besten einen SEO Artikel schreibt, haben wir hier einen Artikel für euch.
Lade dir gerne unsere SEO Artikel Checkliste sie hilft dir dabei, deine Artikel auf die nächste Stufe zu bringen.
Schritt 10: Das Editieren des Contents
Niemand kann wirklich gut schreiben, meiner Meinung nach irren wir dem bestmöglichen Ergebnis entgegen und hoffen, dass uns irgendjemand versteht.
Diese Tatsache können wir aber ändern, indem wir alles, was wir schreiben, separat und am besten zeitlich abgegrenzt editieren. Denn nur wenn wir uns die Zeit für eine gründliche Überarbeitung nehmen, können wir sicher sein, dass unsere Texte fehlerfrei und ausgefeilt sind.
Wenn du ein Content Piece editierst, solltest du Folgendes beachten:
- Prüfe auf Rechtschreib- und Grammatikfehler
- Überprüfe Fakten und Zahlen
- Entferne unnötige Wörter oder Sätze (streiche 10%)
- Vereinfache komplexe Ideen
- Kläre verwirrende Passagen
- Achte darauf, dass dein Tonfall und deine Stimme einheitlich sind
- Achte auf eine einheitliche Sprache
- Lass dir den Text von einem Programm vorlesen
Speziell der letzte Punkt ist sehr wichtig, denn wenn wir einen Text hören, entdecken wir vieles, was wir beim Lesen übersehen würden. Generell kann die Qualität eines Textes durch das Anhören verbessert werden, er wird dadurch flüssiger und verständlicher.
Optimalerweise solltest du im späteren Verlauf noch eine weitere Person haben, die das Editieren übernimmt, denn vier Augen sehen immer mehr als zwei.
Schritt 11: Die Distribution des Contents
Endlich sind wir fertig! Dein Content Piece wurde erstellt und ist echt klasse. Aber nur weil du großartige Inhalte veröffentlicht hast, heißt das noch lange nicht, dass die Leute diese auch sehen werden.
Jetzt kommt der schwierige Teil. Der Teil, der von den meisten Marketern sträflich vernachlässigt wird: Die Distribution.
Immerhin kann man sich so viel Mühe geben, wie man will, wenn das Ergebnis der ganzen Arbeit niemand sieht, war alles umsonst. Deshalb solltest du auch alle Maßnahmen ergreifen, die dir zur Verfügung stehen, um deinen Content zu bewerben.
Mit den folgenden Methoden kannst du als Beispiel sicherstellen, dass so viele Mitglieder deiner Zielgruppe wie möglich deine Inhalte zu Gesicht bekommen:
- Teile deine Inhalte auf den Sozialen Medien
- Veröffentliche ihn als Artikel auf LinkedIn
- Teile ihn in einer LinkedIn oder Facebook Gruppe
- Teile ihn per DM
- Veröffentliche Artikel auf anderen Websites wie Medium
- Teile einen Kurzbeitrag/Zusammenfassung
- Schreibe einen Thread auf Twitter
- Teile deine Inhalte auf Reddit
- Beantworte verwandte Fragen auf Quora
- Produziere 30-60-sekündigen Short Video über dein Thema
- Schalte Quora Anzeigen zu Fragen, die dein Inhalt beantwortet
- Schreibe Menschen mit großen Mailingliste an, und frage, ob diese interessiert sind deinen Content zu teilen
- Sponser einen Branchen-Newsletter, damit deine Inhalte darin veröffentlicht werden.
- Beantrage Zugang zu sehr aktiven und engagierten Pinterest Boards und pinne dort deinen Content an
- Nimm an relevanten Podcasts teil.
- Trete branchenbezogenen Slack Kanälen bei
- Schicke Mails an deine eigene Liste
Gelegentlich hängt es aber nicht nur an der richtigen Distribution, von Zeit zu Zeit will die Maus einfach keinen Faden abbeißen. Es scheint, als würde sich niemand für deinen Content interessieren.
Doch woran kann es liegen, wenn du eigentlich keinen Fehler beim Research gemacht hast?
Nun, gelegentlich ist das Content Format nicht das richtige oder deine Zielgruppe versteht die Art deiner Präsentation nicht. In diesem Fall musst du dir Gedanken machen, wie du deinen Content wiederverwenden kannst.
Schritt 12: Eine Content Focused Welcome Series für neue Leads zusammenstellen
Menschen kaufen gerne von anderen Menschen. Dies wissen wir alle, dennoch fällt es gelegentlich schwer, dieses Naturgesetz für das eigene Unternehmen zu nutzen. Denn leider ist es so, dass nicht jeder Lead durch einen menschlichen Ansprechpartner betreut werden kann. Nicht immer stehen genügend Vertriebsmitarbeiter zur Verfügung oder es lohnt sich einfach nicht, aufgrund der hohen Absprungrate die meisten Leads durch Gespräche und Telefonate zu qualifizieren.
Für solche Fälle gibt es aber etwas, das fast ebenso gut funktioniert:
Die Content Focused Welcome Series.
Die Content Focused Welcome Series ist ein Email Flow, der den eigenen Content nutzt, um Leads beim ersten Kontakt direkt so weit es geht zu qualifizieren. Deshalb muss dieser Flow so individuell wie möglich gestaltet werden und dies gelingt am leichtesten durch verschiedene Content Auswahlmöglichkeiten.
Letztlich kommt es darauf an, den Kunden an das Unternehmen und die Produkte durch den richtigen Content zur richtigen Zeit zu gewöhnen. Und wenn euer Content und die Präsentation im Rahmen eures Email Flows gut sind, kann eine Content Focused Welcome Series fast so gut wie eine Reihe von Telefongesprächen konvertieren.
Probiert es deshalb gerne mal aus. Überlegt euch hierzu die folgenden Punkte:
- Wieso hat dieser Lead seine Kontaktdaten übermittelt?
- Was wollte der Lead wissen, welche Bedenken könnte er haben?
- Welche Informationen braucht der Lead noch?
- Wie gelingt es, den Lead am leichtesten weiterzuqualifizieren?
- Wie gelingt es, die Mails so authentisch und persönlich wie möglich zu schreiben?
- Welche CTAs sind an welcher Stelle am besten?
Wenn ihr über all diese Fragen nachdenkt und die verschiedensten Antworten testet, wird es euch gelingen, ein mächtiges Tool für euer Content Marketing zu entwickeln.
Schritt 13: Die Ergebnisse analysieren
Ganz am Anfang haben wir uns Ziele gesetzt, diese können aber nur erfüllt werden, wenn wir sie auch messen und dies am besten so regelmäßig wie möglich.
Nur auf diese Weise könnt ihr nämlich herausfinden, was funktioniert und was nicht, damit ihr dann die notwendigen Anpassungen vornehmen könnt. Alles mit dem Ziel, die Ergebnisse langfristig zu verbessern.
Am besten stellt ihr euch hierzu die folgenden Fragen:
- Welche Art von Content performt am besten?
- Wann performt der veröffentlichte Content am besten?
- Über welchen Kanal kommen die meisten Leads rein?
- Wie schnell werden Leads qualifiziert?
- Wie lange müssen Leads bis zum ersten Kauf genutered werden?
Diese Auswahl an Fragen sollte euch auf genug Ideen für eigene Analysen bringen. Wichtig ist in erster Linie, dass ihr die Daten habt. Wie ihr diese dann analysiert und was ihr verändert, hängt von euren Zielen ab.
Schritt 14: Die Strategie regelmäßig anpassen
Content Marketing lebt von Flexibilität und deshalb solltet ihr auch immer eure Strategie anpassen, wenn euch etwas nicht gefällt oder eine Entwicklung für längere Zeit in die falsche Richtung geht.
Grundsätzlich sollte aber jeder Änderung eine Chance gegeben werden, testet eine neue Idee deshalb immer und lasst sie bei positiven Ergebnissen mindestens 3 Monate performen. Denn nur dann könnt ihr wirklich einschätzen, ob die Idee eher gut oder schlecht war.
Einmal im Jahr solltet ihr ebenfalls die 14 Schritte wiederholen oder zumindest einen Blick in eure Unterlagen werfen und überprüfen, ob noch alle Informationen und Einschätzungen der Realität und dem aktuellen Stand entsprechen.
Warum Content Marketing – Ein Fazit
Content Marketing sollte ein wesentlicher Bestandteil jeder effektiven Online Marketing Strategie sein. Wenn es richtig gemacht wird, kann es dir nämlich wie kaum eine andere Marketing Taktik dabei helfen, deine Geschäftsziele zu erreichen und gleichzeitig einen echten Mehrwert für deine Kunden zu schaffen.
Die obigen 14 Schritte sollten sicherstellen, dass dein Unternehmen über eine gute Content Strategie verfügt, die du nutzen kannst, um deine Zielgruppe optimal anzusprechen.